Reuters

Auftragsfertiger TSMC rechnet bis 2022 mit Chip-Engpässen

15.04.2021
um 11:42 Uhr

Taipeh (Reuters) - Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC will alles tun, um den weltweiten Chip-Engpass zu bekämpfen.

Trotzdem könne die Knappheit noch bis in das nächste Jahr anhalten, sagte Firmenchef C.C. Wei am Donnerstag. TSMC habe neue Grundstücke und Ausrüstung gekauft sowie Tausende Mitarbeiter eingestellt und bereits mit der Errichtung neuer Werke begonnen. In den kommenden drei Jahren würden 100 Milliarden Dollar in den Ausbau der Kapazitäten gesteckt. Wei rechnet damit, dass Kunden verstärkt ihre Lager auffüllten, um sich künftig besser vor Unsicherheiten zu schützen.

Zunächst hatte der Halbleiter-Engpass vor allem Autobauer unter Druck gesetzt, betrifft aber inzwischen auch die Produzenten von Smartphones, Laptops und anderen Geräten. Der Chef des weltgrößten Chipkonzerns Intel, Pat Gelsinger, hat kürzlich in einem Interview gesagt, es werde Jahre dauern, bis die Knappheit abebbe. Das US-Unternehmen hat bereits angekündigt, verstärkt selbst zu produzieren und in Konkurrenz zu TSMC in die Auftragsfertigung einzusteigen.

Im ersten Quartal profitierte TSMC von der hohen Nachfrage nach leistungsstarken Halbleitern für den gestiegenen Bedarf an Technik in Homeoffice-Zeiten. Der Gewinn kletterte um fast ein Fünftel auf 139,7 Milliarden Taiwan-Dollar (umgerechnet 4,1 Milliarden Euro). Der Konzern stellt unter anderem auch Komponenten für das neue iPhone von Apple sowie Qualcomm her. Der Gewinn fiel höher aus als von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg um ein Viertel auf bisher nie erreichte knapp 10,8 Milliarden Euro.

Inzwischen kommt TSMC auf eine Marktbewertung von mehr als 550 Milliarden Dollar und ist damit mehr als doppelt so viel wert wie Intel. Der Konzern liegt auch vor dem südkoreanischen Technologiegiganten Samsung Electronics.

Apple

WKN 865985 ISIN US0378331005

Intel Corp

WKN 855681 ISIN US4581401001

QUALCOMM

WKN 883121 ISIN US7475251036