Reuters

SNB - Gefahr von Cyberrisiken für Finanzsektor wächst

15.04.2021
um 17:02 Uhr

Zürich (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) warnt vor zunehmenden Gefahren für die Cybersicherheit im Zuge der Corona-Krise.

Diese habe den Trend zu Digitalisierung und Automatisierung des globalen Finanzsystems beschleunigt. "Die zunehmende Nutzung von Fernzugriffs-Technologien und digitaler Kommunikation haben die Gefährdung durch Cyberrisiken erhöht", sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler am Donnerstag laut Redetext auf einer Online-Veranstaltung. "Weltweit ist vor allem der Finanzsektor seit Beginn der Covid-19-Pandemie verstärkt Angriffen von Cyberkriminellen ausgesetzt." Die Eindämmung von Cyberrisiken und Stärkung der Widerstandsfähigkeit seien daher im Finanzsektor von besonderer Bedeutung.

Die Zentralbanken hätten in der Corona-Krise, die einen noch nie dagewesenen wirtschaftlichen Schock und extreme Unsicherheit ausgelöst habe, ihre Rolle als effektive Krisenmanager unter Beweis gestellt, sagte Maechler. "Ihre entschlossenen politischen Maßnahmen milderten den Marktstress und trugen zur Wiederherstellung des Vertrauens bei." So stellten die Notenbanken etwa bei Engpässen in konzertierten Aktionen günstige Dollar-Kredite bereit. In der Schweiz sorgte die SNB für die Refinanzierung der Banken, damit diese den Unternehmen mit Überbrückungskrediten unter die Arme greifen konnten. Doch die Geldpolitik alleine sei kein Allheilmittel, betonte Maechler. "Die einzigartige Natur der Covid-19-Krise erforderte eine noch nie dagewesene Kombination aus Fiskal- und Geldpolitik."

Zur aktuellen SNB-Geldpolitik äußerte sich Maechler in der Rede nicht. Die Schweizer Währungshüter stemmen sich seit mehr als sechs Jahren mit Devisenmarktinterventionen und Negativzinsen gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Franken.