Reuters

Rewe steckt Einbruch im Tourismus-Geschäft dank boomender Supermärkte weg

19.04.2021
um 11:02 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Reise- und Einzelhandelskonzern Rewe hat dank zweistelliger Zuwachsraten im Supermarkt-Geschäft einen Einbruch in seiner Tourismus-Sparte mehr als wettgemacht.

Die Rewe-Gruppe konnte auch dank der Übernahme der Lekkerland-Gruppe im Corona-Jahr 2020 mit über 380.000 Mitarbeitern beim Umsatz erstmals die Hürde von 75 (Vorjahr: 62,7) Milliarden Euro überspringen, wie sie am Montag in Köln mitteilte. Die starken Verluste in der Touristik sorgten aber neben einer gestiegenen Steuerlast für einen Rückgang des Gewinns. Rewe-Chef Lionel Souque will trotzdem kräftig investieren und damit auch die Digitalisierung des Konzerns vorantreiben.

"Die positive Entwicklung in unserem Handelsgeschäft hat die schweren Belastungen unserer Touristik-Sparte ausgeglichen", bilanzierte Souque. Im Einzelhandelsgeschäft in der Bundesrepublik konnte Rewe allein den Umsatz von 23,6 Milliarden Euro um 12,3 Prozent auf 26,5 Milliarden Euro in die Höhe schrauben. Auch das Geschäftsfeld Baumarkt mit der Marke Toom steigerte den Umsatz um knapp 20 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Im Touristik-Geschäft rund um die Marken DER, Jahn Reisen und ITS bekam Rewe indes die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise voll zu spüren: In der Sparte schrumpfte der Umsatz um 73,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Rewe konnte 2020 insgesamt den operativen Ertrag (Ebita) auf 1,2 Milliarden Euro steigern, nach Steuern sank der Gewinn aber auf 415 (507) Millionen Euro.

Souque will nun die Investitionen in die Höhe schrauben, um Märkte zu modernisieren, die Logistikinfrastrukturen auszubauen und die Digitalisierung weiterzuentwickeln. "Nach rund 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2020 werden wir im laufenden Geschäftsjahr unsere Investitionen auf 2,3 Milliarden Euro aufstocken" kündigte er an: "Mit Investitionen in dieser Höhe planen wir auch in den Folgejahren 2022 und 2023."