Reuters

Mercedes-Werke erneut in Kurzarbeit wegen Chip-Mangel

21.04.2021
um 14:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Daimler muss wegen der anhaltenden Lieferprobleme bei Computerchips einen Großteil der Beschäftigten in den Mercedes-Werken Bremen und Rastatt in Kurzarbeit schicken.

In den beiden Fabriken werde die Pkw-Produktion gedrosselt und Kurzarbeit zunächst von 23. April bis Anfang Mai beantragt, teilte Daimler am Mittwoch mit. Das Werk Bremen hat gut 12.000 Beschäftigte, in Rastatt arbeiten mehr als 6500 Menschen. Eine geringe Zahl des Personals arbeitet demnach weiter an strategischen Projekten, Grundfunktionen oder ist mit Umbau- und Wartungsarbeiten beschäftigt.

Die Autoindustrie kämpft seit Anfang des Jahres in Folge der Corona-Pandemie mit Engpässen bei Computerchips für Fahrzeuge. Die Chip-Hersteller hatten eine viel höhere Nachfrage aus der Elektronik- und Computerindustrie, die sie bevorzugt bediente. Daimler und Volkswagen mussten deshalb schon Ende Januar die Produktion herunterfahren, BMW dagegen bisher nicht. Weltweit halten Autobauer zeitweise die Bänder an.

"Wir fahren weiterhin auf Sicht", erklärte Daimler. Die Lage bei der Versorgung mit Halbleitern sei so volatil, dass eine Prognose über die geschäftlichen Auswirkungen nicht möglich wäre. Nach Einschätzung von Analysten hat den Autobauern der Engpass unter dem Strich aber mehr genützt als geschadet. Denn das Neuwagenangebot wurde dadurch geringer, während in China und den USA die Nachfrage hoch ist. So konnten höhere Preise durchgesetzt werden. Daimler und BMW vermeldeten bereits Gewinnsprünge.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039