Reuters

Evonik liefert seine ersten Impf-Lipide aus deutscher Produktion

22.04.2021
um 10:12 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Spezialchemiekonzern Evonik hat schneller als gedacht seine Lieferungen von in Deutschland produzierten Lipiden zur Herstellung des Covid-19-Impfstoffs an Pfizer/BioNTech aufgenommen.

"Mit einer Steigerung der Lipid-Produktion in Deutschland lässt sich auch die Herstellung größerer Mengen des Impfstoffs weiter beschleunigen", erklärte Evonik-Chef Christian Kullmann am Donnerstag. Evonik habe in acht Wochen und damit deutlich früher als ursprünglich angenommen die Lipid-Produktion am Standort Hanau aufgebaut. Der Essener Konzern, der eine strategische Partnerschaft mit Biontech geschmiedet hat, hatte anfangs erklärt, ab der zweiten Jahreshälfte sollten an den Standorten im hessischen Hanau und in Dossenheim bei Heidelberg "kommerzielle Mengen" für BioNTech hergestellt werden.

Lipide sind ein essenzieller Bestandteil von mRNA-Impfstoffen wie der von Biontech. Die Boten-RNA (mRNA), die den menschlichen Zellen die Information zur Bekämpfung von Krankheitserregern vermitteln soll, wird bei der Impfstoff-Produktion mit bestimmten Fettstoffen (Lipiden) umhüllt. Sie schützen die mRNA vor dem Abbau und tragen dazu bei, dass sie die Zellen erreicht. Der Darmstädter Merck-Konzern hatte zudem angekündigt, bis Ende des Jahres die Liefermenge für Lipide an Biontech steigern zu wollen.

Das Mainzer Biotechunternehmen und sein Partner Pfizer hatten erklärt, in diesem Jahr weltweit 2,5 Milliarden Dosen ihres Covid-19-Impfstoffs herzustellen, 2022 sind drei Milliarden Dosen geplant.

EVONIK INDUSTRIES NA O.N.

WKN EVNK01 ISIN DE000EVNK013

Pfizer

WKN 852009 ISIN US7170811035