Reuters

Industrie und Dienstleister verleihen Euro-Wirtschaft mehr Dynamik

23.04.2021
um 10:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone nimmt weiter Fahrt auf.

Der Einkaufsmanagerindex - der Industrie und Dienstleister zusammenfasst - stieg im April überraschend auf 53,7 Punkte von 53,2 Zählern im Vormonat, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Firmen mitteilte. Das Barometer liegt damit klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Konjunktur im Währungsraum habe den verschärften Eindämmungsmaßnahmen wegen der neuen Infektionswelle getrotzt, sagte IHS-Chefökonom Chris Williamson. "Obwohl der Dienstleistungssektor abermals massiv unter den Lockdowns zu leiden hatte, kehrte er im April auf den Wachstumspfad zurück." Denn mehr und mehr Unternehmen passten sich an ein Leben mit dem Virus an und bereiteten sich auf bessere Zeiten vor.

"In der Industrie hält der Boom nach erneuten Rekordzuwächsen bei Produktion und Neuaufträgen unterdessen an." Mit dazu beigetragen hätten der starke Nachholbedarf, der Lageraufbau, Investitionen in neue Maschinen sowie der zunehmende Optimismus beim Geschäftsausblick. "Die enorme Nachfrage nach Rohstoffen sorgte abermals für nie dagewesene Lieferverzögerungen und Engpässe, die wiederum die Kosten der Unternehmen so kräftig steigen ließen wie seit zehn Jahren nicht mehr", erklärte Williamson. Während der Teilindex allein für die Industrie um 0,8 auf 63,3 Punkte kletterte, stieg das Barometer für die Service-Branche um 0,7 auf 50,3 Zähler.