Reuters

Chip-Krise bremst Mercedes-Absatzwachstum noch stärker

23.04.2021
um 10:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der anhaltende Mangel an Computerchips wird den Absatz von Daimlers Pkw-Tochter Mercedes-Benz im zweiten Quartal stärker treffen als im ersten.

Die Verkaufszahl werde wahrscheinlich unter die des ersten Vierteljahres sinken, sagte Finanzchef Harald Wilhelm am Freitag. Zu der Marktverschiebung bei Halbleitern in der Corona-Krise auf die Elektronikindustrie seien noch die unvorhersehbaren Ausfälle einer Chip-Fabrik in Japan durch einen Brand und einer in Texas durch Stromausfall im Wintersturm verschärfend hinzugekommen. Es sei davon auszugehen, dass diese Kapazitäten im zweiten Halbjahr aber wieder zur Verfügung stünden und sich die Lage entspanne.

Anders als bisher rechnet Daimler nicht mehr damit, den Produktionsausfall im Lauf des Jahres ganz auszugleichen. Dies werde nur teilweise aufzuholen sein, erklärte Wilhelm. Mercedes werde weiterhin darauf achten, dass die besonders rentablen Modelle wie die Luxuslimousine S-Klasse darunter nicht leiden. "Bislang ist es gelungen, das Thema von der S-Klasse fernzuhalten, das wollen wir weiter so halten", sagte er. Doch garantieren könne er das nicht.

Der Daimler-Finanzchef erklärte zu den neuen Elektroauto-Modellen der Mercedes-Baureihe EQ, diese seien profitabel, wenn auch nicht so wie die Verbrennermodelle. Die Verwässerung der Gewinnspanne durch E-Autos sei nicht so groß, wie noch vor ein oder zwei Jahren erwartet. Der Autobauer werde "sehr ernsthaft" das Angebot auf reine Batterieautos umstellen. In diesem Jahr werde der Absatzanteil von elektrisch angetriebenen Pkw, einschließlich Plug-in-Hybriden, auf 13 Prozent steigen.

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000