Reuters

Trotz Einschränkungen in vielen Ländern - EMA stützt AstraZeneca-Impfstoff

23.04.2021
um 17:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wirbt um Vertrauen für den Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca.

Trotz der Einschränkungen des Einsatzes in zahlreichen EU-Ländern steht die EMA weiter voll hinter dem Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns. Die Vorteile des Mittels überwögen die Risiken bei Erwachsenen aller Altersgruppen, betonte die Behörde am Freitag. Zugleich wies sie darauf hin, dass nach der Impfung sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchenaufgetreten seien. Diese seien schätzungsweise bei einem von 100.000 geimpften Menschen aufgetreten. "Wir wissen noch nicht, welcher Mechanismus für diese Ereignisse verantwortlich ist", sagte Marco Cavaleri, Leiter der Impfstoff-Strategie bei der EMA.

Mehrere Länder weltweit - auch in der EU - haben den Einsatz des Impfstoffs wegen Fällen seltener Thrombosen eingeschränkt, Dänemark hat die Verwendung völlig eingestellt. In Deutschland darf das Mittel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren uneingeschränkt eingesetzt werden. Zahlreiche Bundesländer haben aber die Impfpriorisierung bei dem Vakzin inzwischen komplett aufgehoben, um zu vermeiden, dass Dosen wegen Akzeptanzproblemen in Teilen der Bevölkerung liegenbleiben.

Die EMA erklärte, sie wolle den EU-Mitgliedsstaaten mit den von ihr analysierten Daten bei deren Entscheidung zum Einsatz des Impfstoffs helfen. Die Vorteile des Vakzins erhöhten sich mit dem Alter und mit jedem Anstieg der Infektionsraten. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sei positiv. "Der Impfstoff verhindert schwere Krankheiten und rettet Leben", sagte EMA-Experte Peter Arlett. Die EMA erhebe aber weitere Daten und setze ihre Überprüfung fort, da beispielsweise noch nicht alle EU-Mitgliedsstaaten das Geschlecht der Geimpften in ihre Daten aufgenommen hätten.

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292