Reuters

Banken dünnen Filialnetz in Deutschland weiter aus

27.04.2021
um 12:42 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Bankendichte in Deutschland hat im Zuge der Corona-Krise und eines harten Wettbewerbs weiter abgenommen.

Die Zahl der Geldhäuser sank 2020 um 38 auf 1.679 Institute, ein Minus von 2,2 Prozent, wie die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Davon seien 26 Abgänge auf Zusammenschlüsse bei den Genossenschaftsbanken zurückzuführen. "Damit unsere Banken auch mittelfristig stabil und rentabel bleiben, werden auch künftig unpopuläre Geschäftsentscheidungen wie die Schließung von Filialen und die Aufgabe von Eigenständigkeit notwendig sein", erklärte Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling. "Banken werden auch vermehrt Negativzinsen an Kunden weitergeben und Gebühren erhöhen müssen." Wuermeling ist im Führungsgremium der Bundesbank für die Bankenaufsicht zuständig.

Wegen des Kostendrucks durch den scharfen Wettbewerb und die Strafzinsen der EZB sowie der zunehmenden Digitalisierung dünnten die Banken ihr Filialnetz kräftig aus. Mehr als 3000 Bankfilialen wurden im vergangenen Jahr geschlossen. Die Zahl inländischer Zweigstellen fiel um 11,5 Prozent auf 23.588 Filialen. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie, weil viele Kunden ihre Bankgeschäfte lieber von zu Hause aus erledigten.

Besonders kräftig schrumpfte das Filialnetz der Großbanken, die mehr als ein Viertel ihrer Zweigstellen schlossen. Ende 2020 blieben noch 4634 Bankstellen übrig, 1585 weniger als vor Jahresfrist. Die Deutsche Bank verringerte ihr Netz im Zuge der Eingliederung der Postbank sogar um 28,5 Prozent. Die Commerzbank hat mehr als ein Sechstel ihrer Niederlassungen geschlossen und will Hunderte weitere Filialen dicht machen. Die Sparkassen, einschließlich Landesbanken, verringerten die Zahl ihrer Filialen um 679 auf 8.528 Zweigstellen.

COMMERZBANK AG

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