Reuters

Ifo - Weniger Beschäftigte in Homeoffice trotz verschärfter Pflicht

10.05.2021
um 09:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Inmitten der dritten Corona-Welle haben einer Umfrage zufolge weniger Beschäftigte in Deutschland von Zuhause gearbeitet.

Der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise auf Homeoffice umstiegen, sei von 31,7 Prozent im März auf 30,8 Prozent gefallen, teilte das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mit. "Die verschärfte Pflicht zum Heimbüro in Corona-Zeiten scheint zu verpuffen", sagt Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. Durch Heimarbeit können Ansteckungen im Büro oder auf dem Weg dorthin verhindert werden.

Der Rückgang zog sich quer durch viele Branchen: In der Industrie fiel der Anteil von 23,4 auf 22,4 Prozent, bei den Dienstleistern von 42,6 auf 41,1 Prozent und im Handel von 19 auf 18,9 Prozent. Nur in der Baubranche gab es demnach einen Anstieg von 8,3 auf 11,3 Prozent. Das Ifo-Institut schätzt, dass über alle Branchen hinweg 56 Prozent der Beschäftigten Arbeit im Heimbüro zumindest teilweise umsetzen könnten.

Die Nutzung und das Potenzial unterscheiden sich aber je nach Wirtschaftszweig. An der Spitze bei der Nutzung liegen die Erbringer von Dienstleistungen der Informationstechnik mit 79,8 Prozent; ihr Potenzial liegt bei 87,4 Prozent. In der Pharmabranche liegt die Nutzung bei 39,4 Prozent, aber 62,6 Prozent wären möglich. Weit unter ihren Möglichkeiten liegen Beschäftigte im Landverkehr und bei Rohrleitungen mit 11,4 Prozent, wo 50,2 Prozent im Homeoffice arbeiten könnten. Bei den Herstellern von Holz-, Flecht- und Korbwaren sind es 9,7 Prozent, möglich wären aber 42,8 Prozent.