Brüssel (Reuters) - Rückschlag für die EU-Kommission im Kampf gegen Steuervermeidung bei Großkonzernen: das EU-Gericht in Luxemburg kassierte am Mittwoch eine Anordnung der EU-Kommission, wonach der Online-Händler Amazon rund 250 Millionen Euro Steuern an Luxemburg zahlen muss.
Die Kommission habe nicht ausreichend nachgewiesen, dass die Steuerbelastung einer europäischen Amazon-Tochter in unangemessener Weise gesenkt worden sei, hieß es in dem Urteil des zweithöchsten EU-Gerichts. Die Kommission hatte argumentiert, Luxemburg habe dem US-Konzern die Zahlung von Steuern auf einen Großteil seiner Gewinne aus dem EU-Geschäft erspart, indem es ihm ermöglicht habe, Gewinne steuerfrei an eine Holding weiterzuleiten.
Die EU-Kommission und viele Mitgliedsländer arbeiten seit längerem daran, Tricks von Großkonzernen zur Steuervermeidung zu unterbinden. Kritiker monieren, dass auch manche EU-Länder Schlupflöcher zur Steuervermeidung zulassen. Amazon zählt zu den großen Arbeitgebern in Luxemburg.