Reuters

Schnellbahnstrecke soll Fahrt Berlin-Wien auf fünf Stunden verkürzen

17.05.2021
um 10:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland, Tschechien und Österreich wollen eine Schnellbahnstrecke Berlin-Wien ausbauen, die eine Reise in fünf Stunden möglich machen soll.

Darauf haben sich die drei Länder nach Angaben von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am Montag geeinigt. Die Verbindung über Dresden und Prag soll Teil eines europäischen Netzes neuer Bahnverbindungen sein, die auch Nachtzüge beinhalten, wie der CSU-Politiker mitteilte. Mit einer Fertigstellung der Verbindung Berlin-Wien werde für Mitte der 2030er-Jahre gerechnet, weil dafür auch ein Tunnel durch das Erzgebirge gebaut werden müsse, sagte Verkehrs-Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU). Die Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Berlin und Dresden soll 2025 fertig sein.

Die Strecke ist Teil eines sogenannten "Trans-Europ-Express TEE 2.0"-Konzepts, das während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im September 2020 präsentiert worden war. Es sieht den Ausbau von Schnellbahnstrecken zwischen europäischen Metropolen vor. Dazu gehört auch der verstärkte Einsatz von Nachtzügen durch Europa. Scheuer verwies darauf, dass der Ausbau der Schiene sowohl für den Personen- als auch Güterverkehr nötig sei, um die Klimaziele zu erreichen. Er habe dem Bundeskabinett ein neues Paket mit Baumaßnahmen für Wasser- und Schienenwege vorgeschlagen.

Zugleich griff der CSU-Politiker die Grünen an. "Wir werden ganz konzentriert darauf hinschauen, wie sich die Grünen bei Großprojekten verhalten", sagte Scheuer. Es gebe eine Diskrepanz bei den Grünen zwischen den Forderungen nach mehr Schiene und der Zustimmung für Bauprojekte vor Ort. Nötig seien bei der Mobilität Anreize und keine Verbote, sagte er zudem zu Forderungen nach einem Aus für Kurzstreckenflüge. Der Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-München habe zu einer Reduzierung des Flugverkehrs um 30 Prozent geführt. Zu den von SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz kritisierten Dumping-Preisen bei Flügen sagte Scheuer, dass in der EU längst beschlossen sei, dass es diese nicht mehr geben solle.