Reuters

Facebooks Nachrichtenangebot startet mit Dutzenden Verlagen in Deutschland

18.05.2021
um 07:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Facebook verbreitet in Deutschland mehr Nachrichteninhalte.

Bei Facebook News könnten Nutzer ab sofort Informationen von Dutzenden Verlagen abrufen, teilte das weltgrößte Internetnetzwerk am Dienstag mit, das den Start bereits im März angekündigt hatte. Als Partner gewann Facebook unter anderem "Die Zeit", "Der Spiegel", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "taz", "Süddeutsche Zeitung", Lokalzeitungen wie "Münchner Merkur" oder "Hamburger Morgenpost" und auf Einzelthemen fokussierte Medien wie Heise und "Wirtschaftswoche". Ganz zuletzt kam auch Axel Springer mit "Bild" und "Welt" an Bord.

Bei Facebook News werden Lesern Schlagzeilen geboten sowie die wichtigsten Meldungen des Tages als auch auf ihre Interessen zugeschnittene Nachrichten sowie bestimmte Themenblöcke. Der für das News-Geschäft in Europa zuständige Manager Jesper Doub sagte, Facebook wolle mehr Qualitätsjournalismus zeigen und gleichzeitig den Verlagen mehr Monetarisierungsmöglichkeiten bieten. Der designierte Chef der "Bild"- und "Welt"-Gruppe, Claudius Senst, begründete die Beteiligung unter anderem damit, dass sie Menschen "über alle Kanäle erreichen" wollten.

Der US-Konzern, dessen Nutzerzahl in Deutschland auf mehr als 30 Millionen geschätzt wird, will in den kommenden drei Jahren seine Investitionen in die Medienindustrie auf eine Milliarde Dollar ausbauen - Facebook News gibt es bereits in den USA und Großbritannien. Bald soll Frankreich dazu kommen und danach weitere Länder folgen. Wie viel Geld Facebook für den Deutschland-Start von Facebook News in die Hand nimmt, verriet das Unternehmen bisher nicht. Man werde für zusätzliche Links zahlen, die über den Umfang hinaus gingen, den Verlage bereits heute selbst auf Facebook posteten, sagte Doub.

Facebook News gilt auch als Reaktion des Unternehmens auf das neue Mediengesetz in Australien, das Facebook dazu zwingt, für Nachrichteninhalte zu zahlen. Mehrere Staaten hatten angekündigt, dem Beispiel Australiens folgen zu wollen.

Axel Springer SE

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