Reuters

US-Richter hinterfragt Bayers Plan zum Umgang mit künftigen Glyphosat-Fällen

19.05.2021
um 07:12 Uhr

(Reuters) - Bayers milliardenschwerer Vorschlag zum Umgang mit möglichen künftigen Klagen wegen der angeblich krebserregenden Wirkung seines glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup stößt bei dem zuständigen US-Bundesrichter auf Skepsis.

Wie aus Gerichtsunterlagen am Dienstag hervorging, warf Vince Chhabria die Frage auf, warum er grünes Licht für den Plan des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns geben sollte. Der Richter will demnach unter anderem wissen, ob es möglich sei, die potenziell Millionen Hausbesitzer und Landarbeiter, die Roundup ausgesetzt gewesen seien, zu kontaktieren und darüber zu informieren, dass die Vereinbarung für sie gelten solle. Chhabria hinterfragt auch, wie er bewerten solle, ob die angedachte Kompensation angemessen sei.

Der Richter äußerte diese und noch weitere Bedenken einen Tag vor einer wichtigen Anhörung zu dem Vorschlag, auf den sich Bayer mit Klägeranwälten bereits geeinigt hat. Vorgesehen ist demnach unter anderem ein Fonds, aus dem mögliche künftige Kläger zunächst in den kommenden vier Jahren Kompensationszahlungen erhalten sollen. Das zwei Milliarden Dollar schwere Paket ist Teil des umfangreicheren Glyphosat-Vergleichs von Bayer.

Bayer AG

WKN BAY001 ISIN DE000BAY0017