Reuters

Corona-Krise ade - Hamburger Hafen wächst wieder

27.05.2021
um 11:02 Uhr

Hamburg (Reuters) - Der Hamburger Hafen kommt nach dem Einbruch im Containerverkehr im vergangenen Jahr wieder in Fahrt.

Im ersten Quartal seien 2,2 Millionen Stahlboxen über die Kaikanten der Hansestadt gehoben worden, 1,8 Prozent mehr als vor Jahresfrist, teilte der Verein Hafen Hamburg Marketing am Donnerstag mit. Der März habe mit plus 9,4 Prozent beim Containerumschlag die Wende gebracht. Vorstandsmitglied Axel Mattern führte das kräftige Wachstum darauf zurück, dass die Produktion in vielen Branchen wieder hochgefahren wurde, der Konsum angesprungen ist und die Containerlinien nach den Corona-bedingten Verzögerungen wieder regelmäßiger verkehren.

Die Folgen der Havarie eines Containerfrachters im Suezkanal Ende März sind allerdings noch zu spüren. Wegen des Staus vieler Schiffe, der sich erst Anfang April auflöste, komme es im Containertransport noch zu Verspätungen von bis zu zwei Wochen, sagte ein Sprecher der Marketingorganisation des Hamburger Hafens. Terminalbetriebe und Bahnbetreiber versuchten, Engpässe in der Abfertigung zu vermeiden. Gleichzeitig dürften die Auswirkungen der Pandemie auf die weltweiten Transport- und Handelsrouten nach und nach abnehmen. Für 2021 rechnet Hafen Hamburg Marketing daher mit einem leichten Zuwachs im Containerumschlag auf 8,7 (2020: 8,5) Millionen Einheiten.

Damit kehrt Europas drittgrößter Seehafen auf Wachstumskurs zurück, liegt aber noch weit hinter früheren Umschlagsmengen. Zum Vergleich: 2019 wurden in Hamburg 9,3 Millionen Container (20 Fuß-Standardcontainer) gezählt. Im Rekordjahr 2007 waren es sogar knapp zehn Millionen Stück.

Weiteres Wachstum erhofft sich der Hafen davon, dass die Elbe nach dem Abschluss der Elbvertiefung von größeren Schiffen befahren werden kann. "Nach Umsetzung der zweiten und finalen Freigabestufe im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 werden wir die Tiefgangsverbesserungen dann voll ausschöpfen können", erklärte Jens Meier von der Hamburg Port Authority. Je nach Größenklasse könnten dann Schiffe bis zu 1,9 Meter mehr Tiefgang nutzen.

Insgesamt legte der Seegüterumschlag im ersten Quartal marginal auf 32,1 Millionen Tonnen zu. Während mehr Container bewegt wurden, schrumpfte der Umschlag von Stückgütern wie Maschinen und Anlagen sowie von Massengut, zu dem Kohle und Erz gehören, leicht.

Hamburger Hafen und Logistik AG

WKN A0S848 ISIN DE000A0S8488