Reuters

Krisenangst ade - Geschäftsklima im Euro-Raum fast so gut wie Ende 2017

28.05.2021
um 11:02 Uhr

Brüssel (Reuters) - Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich angesichts sinkender Corona-Infektionen überraschend deutlich gebessert.

Das hierfür ermittelte Barometer legte im Mai um 4,0 Zähler auf 114,5 Punkte zu, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten der EU-Kommission hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 112,1 Punkte gerechnet. Das Barometer tendiert weit über dem langjährigen Durchschnitt und reicht nun fast an sein Hoch vom Dezember 2017 heran. Insbesondere bei den Dienstleistern besserte sich die Stimmung nachhaltig, aber auch in der Industrie, im Einzelhandel, am Bau und unter den Verbrauchern hellte sie sich auf.

Besonders in Italien besserte sich die Laune im Mai mit einem Zuwachs des Stimmungsbarometers von 11,0 Punkten weit überdurchschnittlich. Auch in Frankreich (plus 5,0), den Niederlanden (plus 3,2), Deutschland (plus 2,8) und Spanien (plus 2,3) ging es bergauf. Die wachsende Zuversicht geht mit Fortschritten bei den Impfkampagnen in den Euro-Ländern einher, die Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung machen. Auch die Manager in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft sprühen vor Optimismus, wie das jüngst vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima zeigt. Das an den Finanzmärkten viel beachtete Stimmungsbarometer stieg im Mai auf das höchste Niveau seit zwei Jahren.

Angesichts der Impffortschritte in der Corona-Pandemie traut die EU-Kommission der Euro-Zone nunmehr einen kräftigen Aufschwung zu. In ihrer Frühjahrsprognose erhöhte sie ihre Schätzung für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr auf 4,3 Prozent. Im Februar war sie nur von 3,8 Prozent ausgegangen.