Reuters

Deutlicher Preisschub im Mai - Energie als Treiber

31.05.2021
um 11:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Preisschub in Deutschland hat sich im Mai deutlich verstärkt.

Das signalisieren die am Montag veröffentlichten Daten aus sechs Bundesländern, die jeweils deutlich über die im April erreichte gesamtdeutsche Inflationsrate von 2,0 Prozent kletterten. In Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen lagen die Verbraucherpreise zwischen 2,4 und 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Auf Basis dieser Daten will das Statistische Bundesamt am Nachmittag eine erste bundesweite Schätzung veröffentlichen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen erwarten hier bislang eine Teuerungsrate von 2,3 Prozent - es wäre die höchste seit Oktober 2018.

Preistreiber Nummer eins blieb auch im Mai die Energie. So kostete Heizöl in Nordrhein-Westfalen 28,4 Prozent mehr als im Mai 2020, während sich Kraftstoffe wie Benzin um 28,4 Prozent verteuerten. Dafür sorgten gleich mehrere Effekte. Zum einen werden klimaschädliche fossile Brennstoffe seit Jahresbeginn mit 25 Euro pro Tonne CO2 belegt, was sie teurer macht. Zum anderen gesellt sich ein sogenannter Basiseffekt hinzu: Ein Jahr zuvor war die weltweite Rohöl-Nachfrage aufgrund der Corona-Rezession eingebrochen, was zu einem Preisverfall führte - der Vergleich mit diesen Niedrigpreisen führt aktuell zu hohen Jahresteuerungsraten.

Die Inflation wird nach Einschätzung von Experten in den kommenden Monaten weiter steigen und dürfte die Drei-Prozent-Marke übertreffen.