Reuters

Deutsche Großhändler holen langsam auf - Branche hofft auf Erholung

02.06.2021
um 14:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Großhändler sind trotz eines Dämpfers zu Jahresbeginn leicht im Aufwind.

Von Januar bis März sank der Umsatz zwar inflationsbereinigt (real) um 1,2 Prozent zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im März allerdings lagen die Erlöse gut sechs Prozent höher als vor Jahresfrist und 4,4 Prozent höher als im Februar. "Teile der Wirtschaft befinden sich immer noch tief im Krisenmodus", erklärte der Präsident des Branchenverbands BGA, Anton Börner. "Nach einem schwachen Jahresauftakt im Großhandel und einem monatlichen Wechselbad zwischen Umsatzeinbrüchen und -zuwächsen keimt trotz aller Ambivalenz nun die Hoffnung auf eine baldige Erholung und mehr wirtschaftliche Dynamik". Grund seien sichtbare Fortschritte bei der Eindämmung der Corona-Pandemie.

Trotz der langsam wieder anziehenden Konjunktur hinkt die Branche weiter hinter dem Vorkrisenniveau hinterher. Denn im Vergleich zu Ende 2019, dem Quartal vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, fiel der Umsatz Anfang 2021 um drei Prozent. Im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen - dem sogenannten Produktionsverbindungshandel - sanken die Einnahmen im ersten Quartal real um 3,1 zum Vorjahr. Der Großhandel mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik hingegen verzeichnete ein Umsatzplus von 8,5 Prozent, während die Händler mit Konsumgütern 0,9 Prozent mehr umsetzten.

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) warnte allerdings davor, die Politik dürfte wegen der Erholungssignale nun nicht "übermütig" werden und den Unternehmen neue Lasten aufsatteln. Man müsse nun die Kräfte des Marktes wirken lassen, sagte BGA-Chef Börner. "Setzen sich die Aufschwungtendenzen durch, werden die Unternehmen ihre Geschäftsaktivitäten wieder ausweiten und dadurch aktuelle Knappheiten abbauen."