Reuters

G7-Staaten wollen künftig besser auf Pandemien vorbereitet sein

04.06.2021
um 15:17 Uhr

Berlin (Reuters) - Die G7-Staaten wollen angesichts der Erfahrungen mit dem Coronavirus auf neue Pandemien besser vorbereitet sein.

Künftig sollen bereits 100 Tage nach Ausbruch bezahlbare Tests verfügbar sein und die erste Produktion von Impfstoffen und Studien für Medikamente begonnen haben, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Beratungen der sieben Ressortchefs am Freitag in Oxford mitteilte. "Die Pandemie bewältigen wir nur gemeinsam, nicht im nationalen Alleingang", erklärte Spahn. "Das ist das Signal unseres G7-Gesundheitsministertreffens."

Spahn betonte, dies gelte auch für das Impfen: "Wir wollen die Welt impfen, aus humanitären Gründen, aber auch in unserem ureigenen nationalen Interesse." Eine hohe Impfquote nur im eigenen Land helfe wenig, wenn sich das Virus auf anderen Kontinenten weiter verbreite und mutiere. Gleichzeitig betonten die G7 die Notwendigkeit, die Weltgesundheitsorganisation WHO zu stärken. "Wir wollen das Momentum jetzt nutzen", sagte Spahn. Die UN-Behörde brauche "mehr Geld, mehr Einfluss, bessere Strukturen". Ideen für ein internationales Abkommen dazu lägen auf dem Tisch. "Spätestens Mitte kommenden Jahres sollten sie verabschiedet sein", kündigte Spahn an.

Zur Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) gehören neben Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan.