Reuters

Wahlsieger Haseloff hält sich Optionen für Koalition in Magdeburg offen

07.06.2021
um 08:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hält sich nach dem deutlichen Wahlsieg seiner CDU offen, mit wem er künftig regieren will.

Auf die Frage nach einer mit hauchdünner Mehrheit auch möglichen Koalition aus CDU und SPD, sagte er am Montag in der ARD, man müsse genau überlegen, was gut sei und stabil halte. "Die Entscheidungen werden im Land gefällt. (...) Wir wollen keine Wackelpartie." Die CDU habe auch Stimmen aus anderen politischen Lagern erhalten. Die Wählerinnen und Wähler hätten jetzt die Erwartung, dass es Stabilität gebe - "eine starke, starke mittlere und in der Mitte verankerte Regierung". Deswegen sei es gut, wenn die CDU auf diese Konstellation setze. "Wir werden Angebote in all die Richtungen machen, die sich für uns demokratisch anbieten. Dann werden wir schauen, wo die größten Schnittmengen sind und werden dann eigenverantwortlich im Lande entscheiden, wie eine Koalition aussehen könnte."

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wurde die CDU bei der Landtagswahl am Sonntag mit 37,1 Prozent klar stärkste Partei. Die AfD erreichte 20,8 Prozent und wurde zweitstärkste Kraft, wie die Landeswahlleitung in der Nacht mitteilte. Die Linke holte 11,0 Prozent, die SPD 8,4 Prozent, die Grünen 5,9 Prozent. Die FDP zieht mit 6,4 Prozent nach zehn Jahren wieder in den Landtag in Magdeburg ein.

Damit entfallen auf die CDU 40 Mandate. Die AfD holt 23 Sitze, Linke zwölf, SPD neun, Grüne sechs und FDP sieben Mandate. Rechnerisch möglich wären damit die Fortsetzung der sogenannten Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen, eine "Deutschland"-Koalition aus CDU, SPD und FDP, eine "Jamaika"-Koalition aus CDU, FDP und Grünen sowie eine Regierung aus CDU und SPD. Letztere hätte allerdings eine Mehrheit von nur einem Mandat. Ein Bündnis mit AfD und Linken hatte die CDU ausgeschlossen.