Reuters

Stimmung im Mittelstand bessert sich rasant - "Firmen startklar für Erholung"

07.06.2021
um 10:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Dank jüngster Erfolge im Kampf gegen Corona hellt sich die Stimmung bei Mittelständlern in Deutschland spürbar auf.

Das Geschäftsklima dazu stieg im Mai um 6,3 Zähler auf 5,7 Saldenpunkte - "und ist damit erstmals seit Pandemiebeginn wieder positiv", wie die staatliche KfW-Bank zu ihrem Mittelstandsbarometer mit dem Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Grund dafür sei vor allem ein viel optimistischerer Blick auf die kommenden sechs Monate. "Die Konjunkturampel springt auf Grün, die Unternehmen blicken zuversichtlich nach vorn und sind startklar für die Erholung", erklärte KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib. "Parallel zur steigenden Stimmung in der Wirtschaft schalten die betrieblichen Beschäftigungspläne auf Expansion. Das macht viel Hoffnung".

Bei aller Zuversicht sei nach wie vor Vorsicht nötig: "Mit zu raschen Lockerungen könnte Deutschland riskieren, die jüngsten Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie wieder zu verspielen", warnte Köhler-Geib. Bei behutsamer Öffnung dürften Nachholeffekte bei Dienstleistungen und eine zunehmende Entspannung bei Materialengpässen in der Industrie die Wirtschaft anschieben.

Die Erwartungen kleiner und mittlerer Firmen kletterten auf den höchsten Stand seit vier Jahren. Auch in den Großunternehmen zog die Stimmung an, allerdings eher durch bessere Urteile zur Lage. Die Geschäftserwartungen hingegen trübten sich leicht ein, blieben laut KfW aber auf hohem Niveau. Hier dürften die Engpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern und Rohstoffen eine Rolle spielen - "weswegen die Produktion der Unternehmen mit der wachsenden Nachfrage vorerst nur unvollständig Schritt halten kann". Erstmals seit zwei Jahren seien die Beschäftigungspläne im Mittelstand und bei größeren Unternehmen gleichzeitig wieder positiv. "Ein großer Beitrag hierzu kommt von den besonders auf Sozialkontakte angewiesenen Dienstleistungen, die mit der Lockerung der coronabedingten Einschränkungen ihren Personalbestand wieder hochfahren dürften."