Reuters

OECD-Chef - G7-Steuerdeal bevorzugt USA nicht übermäßig

07.06.2021
um 11:07 Uhr

London (Reuters) - Die Industriestaaten-Organisation OECD geht nicht davon aus, dass die Pläne für eine weltweite Steuerreform die USA übermäßig begünstigen.

Das sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann am Montag der BBC. Am Ende würden sehr große und weltweit tätige Konzerne in vielen Ländern mehr Steuern zahlen als bisher. Cormann ergänzte, er gehe davon aus, dass auch der US-Onlinehändler Amazon von den Regeln erfasst werde.

Die sieben führenden Industrienationen (G7) hatten sich am Wochenende auf erste Details für eine weltweite Steuerreform geeinigt. Darunter ist eine Mindeststeuer für Großkonzerne in Höhe von mindestens 15 Prozent. Außerdem sollen Schwellenländer bessergestellt werden. Sie sollen künftig von den größten und profitabelsten Konzernen der Welt ein Mindestmaß an Steuerzahlungen abbekommen. In Europa wird teilweise befürchtet, dass Amazon mit seiner relativ geringen Marge im operativen Geschäft womöglich durch das Raster fallen könnte.

Im Juli treffen sich die G20-Staaten in Venedig - die Industrienationen also erweitert um die wichtigsten Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien. Dann dürfte sich zeigen, ob die G7-Einigung im größeren Kreis hält. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte am Montag, die G20-Gruppe sollte bei dem Thema pragmatisch sein.

Amazon.com Inc.

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