Reuters

Bundeswehr hält vorerst an Einsätzen in Mali fest

07.06.2021
um 13:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hält an den Einsätzen der Bundeswehr in Mali auch nach dem erneuten Putsch vorerst fest.

Die Vorgänge hätten bislang keinen Einfluss, auch die Sicherheitslage sei derzeit "unverändert", sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin. "Selbstverständlich beobachten wir das nach wie vor weiter", sagte sie weiter. "Die Lage ist natürlich volatil." Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes verwies auf eine angekündigte Rede des neuen Präsidenten Oberst Assimi Goita. "Davon wird natürlich auch viel abhängen", sagte sie. "Wir werden im Lichte dieser Rede unser Engagement bewerten."

Die Bundeswehr ist in Mali an einem EU-Ausbildungseinsatz sowie an einer Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen beteiligt. Frankreich hatte am Samstag einen gemeinsamen Armee-Einsatz mit malischen Sicherheitskräften ausgesetzt. Damit soll der Druck auf die Junta erhöht werden, die Zivilregierung wiedereinzusetzen. Malis Militär hatte vorvergangene Woche Interimspräsident Bah Ndaw und Ministerpräsident Moctar Ouane, die an der Spitze einer Übergangsregierung nach dem Putsch im August demokratische Wahlen im nächsten Jahr vorbereiten sollten, vorübergehend festgenommen und zum Rücktritt gedrängt. Goita - der bisherige Vizepräsident - der auch schon den Putsch im August angeführt hatte, wurde zum neuen Präsidenten ernannt.