Reuters

Laschet warnt vor zu starker Abgrenzung gegenüber China

11.06.2021
um 11:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat vor einer zu starken Abgrenzung gegenüber China gewarnt.

"China ist Systemwettbewerber und Partner", sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Freitag bei einer Veranstaltung der Stiftung Familienunternehmen. "Deshalb ist... die rein innenpolitisch argumentierende Abgrenzung zu China der falsche Weg". Man müsse sicherlich Menschrechtsfragen ansprechen. "Aber wir dürfen nicht alle Beziehungen abbrechen wegen möglicherweise unterschiedlicher Gesellschaftsbilder."

Man dürfe Außenpolitik nicht nur mit Ländern betreiben, die so dachten wie Deutschland, sagte der CDU-Politiker. Viel mehr müssten eigene Interessen und Prinzipien auch im Dialog mit Staaten wie Russland, der Türkei und China vertreten werden. Die USA sähen dies beispielsweise sehr pragmatisch. Die neue US-Regierung rede sowohl mit China über Klima als auch mit Russlands Präsident Wladimir Putin. "Ich glaube, dass wir diese Dialogformen brauchen", sagte Laschet. Er sehe sich in dieser Frage in Kontinuität mit der Kanzlerin, die diesen Kurs "gegen manche Kritik" aufrecht erhalten habe. Hintergrund der Äußerungen ist eine Debatte sowohl in Deutschland als auch mit den USA, ob man gegenüber China härter auftreten sollte.