Reuters

Spahn und Lambrecht schieben Debatte über Aufhebung der Maskenpflicht an

14.06.2021
um 10:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Gesundheitsminister Jens Spahn plädiert für eine schrittweise Aufhebung der Maskenpflicht angesichts weiter sinkender Corona-Infektionszahlen.

"Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draußen entfallen", sagte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe. "In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote nach und nach auch drinnen." Das Tragen von Masken sei aber auch ohne Pflicht weiter zu empfehlen, etwa bei Reisen oder Treffen in Innenräumen. Mehr Sicherheit gebe es nur, wenn alle Anwesenden geimpft oder regelmäßig getestet seien. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Länder bereits aufgefordert, die Verhältnismäßigkeit von Maskenvorschriften zu überprüfen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete erneut eine sinkende Sieben-Tage-Inzidenz, die nun bei 16,6 liegt.

Die Länder hatten wegen sinkender Corona-Zahlen bereits zahlreiche Auflagen wieder zurückgenommen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mahnte allerdings zur Vorsicht bei der Maskenpflicht. "Wir sollten nicht den Eindruck vermitteln, die Pandemie sei vorbei", sagte der SPD-Politiker der "Hannoverschen Allgemeine Zeitung". Vor allem die Maskenpflicht im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) solle als letztes fallen, sagte er im NDR. Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädierte dafür, die Maskenpflicht zunächst nur draußen zu lockern. Erst wenn 70 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft seien, könne auf eine Maskenpflicht auch in den Innenräumen verzichtet werden, sagte er im ZDF. "Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich die Maskenpflicht in den Schulen nicht aufheben, weil für das noch laufende Schuljahr wäre es nicht schön, wenn sich die Kinder infizieren würden kurz vor den Sommerferien."

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete 549 neue Positiv-Tests. Das sind 568 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 16,6 von 17,3 am Vortag. Zehn weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.844. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird. Bei den Bundesländern weist Mecklenburg-Vorpommern mit 4,8 die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz auf. Dann folgen Brandenburg mit 6,6 und Sachsen-Anhalt mit sieben.

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