Reuters

CNN - Zwischenfall in chinesischem Reaktor

14.06.2021
um 16:57 Uhr

Singapur/Paris (Reuters) - In China hat es einem US-Medienbericht zufolge einen Zwischenfall in einem Atomkraftwerk gegeben.

Wie der Sender CNN am Montag berichtete, soll in der von der französischen EDF und der chinesischen Gruppe CGN als Joint Venure betriebenen Druckwasser-Reaktoranlage in Taishan in der südchinesischen Provinz Guandong Gas freigesetzt worden sein. Die EDF-Tochter Framatome habe vor einer "unmittelbaren radiologischen Bedrohung" gewarnt. Laut CNN hat sich die US-Regierung bereits eingehend mit dem Fall beschäftigt. Sie sei zu dem Schluss gekommen, dass die Anlage noch keine Krisenstufe erreicht habe.

Der Zwischenfall steht laut EDF offenbar im Zusammenhang mit an Brennstäben in Reaktor Nummer eins aufgetretenen Problemen, die von Framatome in Frankreich gefertigt wurden. Messungen hätten jedoch ergeben, dass die Edelgas-Belastung unterhalb der chinesischen Grenzwerte liege.

CNN berichtete, Framatome habe darauf verwiesen, dass China die Grenzwerte für die radioaktive Belastung außerhalb der Anlage heraufgesetzt habe, um sie nicht schließen zu müssen. Sie ist Teil des Versorgungsnetzes für die Metropolregion Shenzhen und Guangzhou. In Taishan stehen zwei in Frankreich entwickelte Druckwasserreaktoren der dritten Generation vom Typ EPR. Die Anlage ist die erste ihrer Art, die auch am Netz ist. Die Technologie soll auch in Anlagen in Frankreich, Finnland und Großbritannien zum Einsatz kommen.