Reuters

Merkel - Nato braucht doppelten Ansatz aus Stärke und Dialog mit China

14.06.2021
um 17:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert dafür, dass die Nato mit China wie mit Russland einen doppelten Ansatz aus Abschreckung und Dialog entwickelt.

"Ich bin eine große Verfechterin des Zwei-Säulen-Ansatzes", sagte Merkel nach den Beratungen auf dem Nato-Gipfel in Brüssel. Es sei richtig, das aufstrebende China in dem neuen strategischen Konzept des Bündnisses stärker zu beachten. Wenn man sich etwa die Cyber-Bedrohung und die außenpolitische und militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und China anschaue, dann sei klar, dass man das Land nicht übersehen dürfe. Aber man dürfe es nicht übertreiben, sondern müsse die richtige Balance finden, fügte sie hinzu. "China ist Rivale in vielen Frage, aber China ist auch Partner in vielen Fragen", betonte Merkel. Sie plädierte deshalb dafür, dem kommunistischen Land nach dem Vorbild der Nato-Russland-Gespräche ein Dialog-Angebot zu machen.

Merkel bekannte sich erneut zur Selbstverpflichtung der Nato-Staaten, zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Deutschland wolle diese Ziel "in Richtung 2030" erreichen. Es stimme aber, dass etliche Nato-Partner bereits heute mehr als zwei Prozent für Sicherheit ausgäben.