Reuters

50-Prozent-Schwelle beim Impfen nahe - Spahn sieht keinen Einbruch im Juli

16.06.2021
um 17:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist Berichten über einen angeblichen Einbruch der Impfkampagne im Juli entgegengetreten.

Mit Blick auf sinkende Lieferzahlen von Biontech/Pfizer sagte Spahn am Mittwoch in München, es sei immer klar gewesen, dass Biontech im Juli weniger liefern werde als im Juni. Der Hersteller habe in diesem Monat Lieferungen aus dem vierten Quartal vorgezogen.

Noch in dieser Woche werde die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung überschritten, die eine Erstimpfung erhalten habe, ergänzte der CDU-Politiker. Wichtig sei aber auch die wachsende Zahl an Zweitimpfungen, weil nur sie einen vollen Schutz gegen Virus-Varianten böten. Wenn die Hersteller ihre Lieferzusagen einhielten, könne bis Ende Juli/Anfang August allen Impfwilligen auch ein Impfangebot gemacht werden, betonte Spahn.

Die Verwirrung war entstanden, weil das Gesundheitsministerium für Juli auf seiner Internetseite geringere Zahlen an Biontech-Dosen aufweist als für Juni. Zudem hatte es zuvor bereits geheißen, dass Johnson & Johnson in diesem Monat seine Lieferungen kürzen müsse. Die Zulassung von Impfstoff von Curevac und des russischen Vakzins Sputnik V verzögert sich zudem weiter.

Von Biontech gibt es bisher laut Gesundheitsministerium nur eine klare Lieferzusage für die erste Juli-Woche mit 3,235 Millionen Dosen. Auf der Internetseite des Ministeriums wird für die zweite bis vierte Juli-Woche derzeit in Klammern jeweils eine Liefermenge von drei Millionen Dosen angegeben. Im Wochenschnitt für das dritte Quartal rechne man aber mit rund 3,3 Millionen Dosen - das sei den Bundesländern auch mitgeteilt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Bis Jahresende soll Biontech insgesamt 119 Millionen Impfdosen liefern. Von Moderna werden für Juli etwas mehr als 2,9 Millionen Impfdosen erwartet.

Johnson & Johnson

WKN 853260 ISIN US4781601046

Pfizer Inc.

WKN 852009 ISIN US7170811035