Reuters

Top-Ökonom kritisiert Staatseinstieg bei CureVac - "Ohne Not"

17.06.2021
um 09:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Einstieg des deutschen Staates bei dem nun mit der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs vorläufig gescheiterten Tübinger Biotechunternehmen CureVac sorgt für Kritik.

"Der Fall CureVac zeigt wieder einmal, dass Politiker keineswegs die besseren Investoren sind", sagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Der Staat ist ohne Not in das Unternehmen eingestiegen, das ja im letzten Frühjahr auch genügend private Investoren gefunden hatte. Auch diese verlieren jetzt Geld, aber es ist ihr eigenes, nicht das der Steuerzahler."

Der Bund hält über die Förderbank rund 16 Prozent an CureVac, größter Investor ist der SAP-Gründer Dietmar Hopp mit fast 47 Prozent. Felbermayr hatte bereits nach dem Staatseinstieg vor rund einem Jahr die Entscheidung scharf kritisiert.

Der Covid-19-Impfstoff des Tübinger Unternehmen ist nach vorläufigen Daten in der entscheidenden Zulassungsstudie gefloppt.[L5N2NZ1GD] Die Wirksamkeit lag demnach nur bei 47 Prozent. Der Aktienkurs von Curevac brach um 50 Prozent ein.