Reuters

Erstmals seit 2011 - Bevölkerung Deutschlands wächst nicht mehr

21.06.2021
um 08:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Einwohnerzahl in Deutschland ist im vergangenen Corona-Jahr 2020 erstmals seit 2011 nicht gestiegen.

Zum Jahresende 2020 lebten 83,2 Millionen Menschen in Deutschland und damit 12.000 weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Zwischen 2011 und 2019 war die Bevölkerungszahl kontinuierlich von 80,3 auf 83,2 Millionen gewachsen.

Die Entwicklung im Pandemiejahr resultiert aus zwei Faktoren: zum einem einer verminderten Nettozuwanderung, die von 294.000 im Jahr 2019 auf 209.000 zurückgegangen ist. Zum anderen erhöhte sich die Überzahl der Sterbefälle über die Zahl der Geburten von 161.000 auf 212.000. "Somit konnte die gesunkene Nettozuwanderung das Geburtendefizit nur noch annähernd ausgleichen", erklärte das Statistikamt. "Für eine Bevölkerungszunahme reichte sie aber nicht mehr aus."

Trotz der im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehenden erhöhten Sterblichkeit nahm die Zahl der älteren Menschen weiter zu. Am stärksten stieg die der Hochbetagten ab 80 Jahren mit einem Plus von 255.000 Personen oder 4,5 Prozent auf 5,9 Millionen. Die Zahl der Senioren zwischen 60 und 79 Jahren erhöhte sich um 96.000 auf 18,2 Millionen, was einem Plus von 0,5 Prozent entspricht. Dagegen nahm die Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren um 367.000 ab auf rund 43,7 Millionen, was einem Minus von 0,4 Prozent entspricht. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren blieb mit 15,3 Millionen nahezu unverändert (+4000). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich wie im Vorjahr um 0,1 auf 44,6 Jahre.