Reuters

Lufthansa - Reisewelle zum Ferienstart erfordert Kraftakt

14.07.2021
um 10:12 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Trotz immer noch niedriger Passagierzahlen kann es in der Urlaubs-Hochsaison an Flughäfen nach Einschätzung der Lufthansa zu Engpässen kommen.

So sei zum Ferienstart in Hessen am kommenden Wochenende am Flughafen Frankfurt wie schon zwei Wochen zuvor in Düsseldorf mit großem Andrang zu rechnen, sagte Lufthansa-Manager Jens Fehlinger. Die Airline erwarte 76.000 Fluggäste am größten deutschen Flughafen, erklärte die Lufthansa am Mittwoch. Wegen des zusätzlichen Aufwands durch Corona-Kontrollauflagen und Gesundheitsvorkehrungen sei eine rechtzeitige Anreise empfehlenswert. "Wir treffen alle Vorbereitungen für einen reibungslosen Ablauf mit genug Personal - aber es wird ein Kraftakt", sagte Fehlinger. Zum Teil auch, weil es in der Branche durch die Corona-Krise hohe Personalfluktuation gegeben habe.

So viel wie möglich deutlich vor der Abreise erledigen, etwa die Gepäckaufgabe, und möglichst alle Dokumente wie Testzertifikate und Impfpass digital im Smartphone vorhalten, je nach Anforderung des Reiselands, riet die Airline. Papierdokumente erst kurz vor dem Abflug zu prüfen, sei ein immenser Aufwand. Ein Service Center der Lufthansa kann bis zu 72 Stunden vor Abreise prüfen, ob alle notwendigen Nachweise für die Anreise zum Ferienziel vorhanden sind. Checklisten und Erinnerungen an die Kunden per Mail oder SMS sollen helfen, den Überblick zu behalten und von kurzfristigen Änderungen der Reisebestimmungen nicht überrascht zu werden. "In Spitzenzeiten werden wir an die Kapazitätsgrenzen am Flughafen kommen", warnte Fehlinger. Bislang hebe der Großteil der Flüge pünktlich ab.

Die Erholung vom Einbruch des Flugverkehrs in der Corona-Pandemie kommt in diesen Wochen erst in Fahrt. "Wir sind in diesem Jahr bis in den Sommer hinein mit circa zehn Prozent der Passagiere und 15 Prozent der Flüge des Vorkrisenniveaus geflogen", sagte Fehlinger. Momentan seien im Schnitt 40 Prozent der Passagiere an Bord, an Wochenenden auch mal mehr als 50 Prozent des vergleichbaren Zeitpunkts von 2019. "Bis Jahresende wird das Woche für Woche steigen auf 60 bis 70 Prozent."

Mit 192 Destinationen bietet die Airline ab Frankfurt mehr Flugziele an als im Sommer 2019 und mit über 1800 wöchentlichen Verbindungen wieder 55 Prozent der Verbindungen von Vor-Corona-Zeiten, wie die Lufthansa weiter mitteilte. Die Ziele werden meist aber mit niedrigerer Frequenz als vor der Krise bedient. Derzeit seien 520 der einst rund 800 Flugzeuge der Lufthansa und ihrer Schwester-Airlines aktiv, sagte Fehlinger. Im vergangenen Jahr stand ein Großteil der Flotte wegen des Geschäftszusammenbruchs in der Pandemie am Boden.

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