Reuters

Biden - Erhöhte Effizienz von Neuwagen ab 2023

06.08.2021
um 08:12 Uhr

Washington (Reuters) - US-Präsident Joe Biden will die unter seinem Vorgänger Donald Trump eingeführten Lockerungen der Emissionsvorschriften für Kraftfahrzeuge rückgängig zu machen.

Für Neuwagen soll ab dem Jahr 2023 die Effizienz um zehn Prozent steigen und bis 2026 einen Durchschnittsverbrauch von 52 Meilen pro Gallone (4,5 l pro 100km) erreicht werden. Dazu sieht der Vorschlag der US-Umweltschutzbehörde eine Erhöhung der Grenzwerte um fast fünf Prozent pro Jahr zwischen 2024 und 2026 vor. Die Umweltbehörde geht davon aus, dass die Fahrzeugkosten bis zum Jahr 2025 aufgrund der Auflagen um 150 bis 240 Milliarden US-Dollar steigen werden. Autofahrer könnten jedoch 120 bis 250 Milliarden Dollar an Benzinkosten einsparen. Ein Nettogewinn von 86 bis 140 Milliarden Dollar wird wegen verbesserter öffentlicher Gesundheit und geringerer Umweltverschmutzung vorausgesagt.

Die großen Autobauer sollen nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden bis zum Jahr 2030 rund die Hälfte aller in den USA neu verkauften Fahrzeuge als Elektroautos anbieten. Biden unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Verordnung, die rechtlich allerdings nicht bindend ist. Große Hersteller unterstützen nach eigenen Angaben das Vorhaben, fordern aber umfangreiche staatliche Unterstützung. Die Verordnung legt auch einen neuen Zeitplan für die Entwicklung neuer Abgas-Standards in den kommenden Jahren fest. Umweltschützer warfen Biden vor, sich auf freiwillige Selbstverpflichtungen einer unzuverlässigen Branche zu verlassen.

General Motors, Ford und die Chrysler-Mutter Stellantis mit den Marken Fiat, Peugeot und Opel teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, sie strebten an, bis 2030 einen E-Auto-Absatz von 40 bis 50 Prozent zu erreichen. Das aggressive Ziel könne aber nur mit staatlichen Anreizen in Milliardenhöhe erreicht werden, darunter Subventionen für die Käufer, Ladenetze für Elektrofahrzeuge, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Anreize zum Ausbau der Produktion und der Lieferketten. Nach Bidens Vorstellung muss die Regierung 174 Milliarden Dollar für die Förderung aufbringen, darunter allein 100 Milliarden für Kaufanreize für Konsumenten.

Bidens Ziel von 50 Prozent und das Ziel der Hersteller von 40 bis 50 Prozent umfassen komplett batteriegetriebene Fahrzeuge ebenso wie solche mit Hybrid-Antrieb und Brennstoffzellen.

Auch Volkswagen, BMW, Toyota, Volvo und Hyundai versprachen Unterstützung.

Viele Vertreter von Bidens Demokratischer Partei hatten den Präsidenten zu weitergehenden Maßnahmen aufgerufen. Sie wollten eine verpflichtende Auflage zum Verkauf von E-Autos oder ein Enddatum für den Verkauf neuer Benziner. In Kalifornien etwa und anderen Ländern ist dieser nur noch bis 2035 erlaubt. Doch Biden wollte nicht so weit gehen - auch unter dem Druck der mächtigen Autogewerkschaft UAW, die sich gegen Stellen- und Lohnkürzungen im Zuge des geplanten Branchenumbaus stemmt.

UAW-Präsident Ray Curry, der am Donnerstag bei Bidens Unterzeichnung anwesend war, erklärte, er konzentriere sich darauf, die Löhne und Sozialleistungen zu erhalten. Diese seien das Herz und die Seele der amerikanischen Mittelschicht.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Ford Motor Co.

WKN 502391 ISIN US3453708600

General Motors Co.

WKN A1C9CM ISIN US37045V1008

Tesla Inc.

WKN A1CX3T ISIN US88160R1014

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039