Reuters

Bund treibt Hilfe für Auto-Zulieferer bei Wandel zu E-Mobilität voran

18.08.2021
um 16:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung will die Hilfen für Zulieferfirmen der Autobranche beim Wandel zu klimafreundlichen Antrieben schnell umsetzen.

Der mit einer Milliarde Euro ausgestattete "Zukunftsfonds Automobilindustrie" sei startklar nachdem ein Expertengremium Vorschläge zum Einsatz der Mittel ausgearbeitet habe, teilte das Kanzleramt nach einer Gesprächsrunde des sogenannten "Autogipfels" am Mittwoch mit. "Die Arbeiten der Bundesregierung zur Umsetzung der Empfehlungen haben bereits begonnen." Es gehe um Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen der Automobilwirtschaft. Die Gewerkschaften sind besorgt, dass in Deutschlands wichtigster Branche beim Umstieg von Verbrennungs- auf E-Motoren gerade bei Zulieferern massenhaft Arbeitsplätze wegfallen und Regionen in die Krise rutschen. "Dann kommen nicht nur einzelne Unternehmen, sondern ganze Regionen ins Trudeln, wenn die wirtschaftliche Kraft für Investitionen in neue Geschäftsmodelle fehlt", hatte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann gewarnt.

Beim Autogipfel des Kanzleramts tauschen sich Fachminister, Gewerkschaften, Länder-Vertreter und die Autobranche aus. Um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, sollen bis 2030 mindestens 14 Millionen E-Autos auf die Straße. "Der Autogipfel mit der Bundesregierung hat deutlich gemacht, dass die Transformation des Straßenverkehrs in Richtung Klimaneutralität voran geht", erklärte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller. "Unser Ziel ist es, die Transformation zu einem Job-, Wachstums- und Wirtschaftsmotor zu machen." Entscheidend sei, auf Europäischer Ebene nun die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen", sagte Müller mit Blick auf die kommenden Beratungen des "Fit for 55"-Klimapakets der EU. "Ein faktisches Verbrennerverbot gehört nicht dazu", machte sie deutlich.

Müller lobte aber, dass der "Zukunftsfonds Automobilindustrie" nach den Empfehlungen des Gremiums einsatzbereit sei und die eine Milliarde Euro bis 2025 fließen könnten. Im Mittelpunkt des Fonds stehen regionale Kooperationen, die einen Schwerpunkt auch bei der Digitalisierung haben soll. So könnten 30 regionale Transformationsnetze und in den kommenden vier Jahren bis zu 1000 Projekte von Unternehmen vom Staat unterstützt werden, hieß es im Bericht einer von der Regierung eingesetzten Expertengruppe zum Zukunftsfonds. "Vor allem Unternehmen tragen die Verantwortung, den Strukturwandel zu meistern."

Bayerische Motoren Werke AG

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Mercedes-Benz Group AG

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