Reuters

WSJ - US-Aufsicht knöpft sich DWS vor - Verdacht auf Greenwashing

26.08.2021
um 09:42 Uhr

Washington (Reuters) - Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt einem Medienbericht zufolge gegen die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS wegen des Verdachts auf Greenwashing.

Die Aufseher prüfen, ob der Vermögensverwalter zu lax mit Kriterien bei nachhaltigen Investments umgegangen ist, wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Die Ermittlungen der SEC und der Bundesstaatsanwaltschaft in Brooklyn befänden sich in einem frühen Stadium. Die Aktien der Fondsgesellschaft rauschten am Morgen um sieben Prozent nach unten.

Die Deutsche Bank, die DWS, das US-Justizministeriums sowie die SEC lehnten einen Kommentar zu dem Bericht ab. Hintergrund der Untersuchungen sind dem Blatt zufolge Vorwürfe der früheren Chefin der Abteilung für Nachhaltigkeit bei der DWS. Sie sei der Ansicht, Investitionen auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien seien überbewertet worden.

Die Deutsche Bank und ihre Fondstochter treffen solche Vorwürfe empfindlich. Sie haben sich Nachhaltigkeit groß auf die Fahnen geschrieben und wollen das Geschäft in den kommenden Jahren ausbauen. Generell hat der Geldzufluss in Fonds, die mit Vorzügen ihrer Investments bei Umweltschutz, Sozialstandards und guter Unternehmensführung (ESG) werben, zuletzt kräftig zugenommen.

Um Etikettenschwindel - sogenanntes Greenwashing - zu verhindern, fordern Verbraucherschützer einheitliche Standards und Leitlinien für "grüne" Investments. Solche Anlagen sollten nur als nachhaltig bezeichnet werden, wenn sie einen messbaren Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten und mehr seien als reine Werbeversprechen. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat bereits einen Entwurf für Richtlinien veröffentlicht.

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008