Reuters

BMW redet mit IT-Firmen über vernetzte Autos

01.07.2015
um 17:31 Uhr
München (Reuters) - BMW sucht im Kampf um die automobile Zukunft die Nähe zu IT-Konzernen wie Apple oder Google. "Die Automobilentwicklung oder die Fertigung von Automobilen sind nicht Bestandteil dieser Gespräche", sagte der neue BMW-Produktionschef Oliver Zipse am Mittwoch zu Reuters. Es gehe um "Fragen der Fahrzeugvernetzung". BMW sei regelmäßig mit Unternehmen aus der Telekommunikations- und IT-Branche im Gespräch. "Dazu zählt auch Apple."Ein mögliches "iCar" des kalifornischen IT-Konzerns beflügelt seit Monaten Fantasien und Spekulationen in der Branche. Google hat bereits ein eigenes autonom fahrendes Elektroauto vorgestellt, das rundliche Design des Zweisitzers wird häufig belächelt. Experten bezweifeln, ob die IT-Riesen die Serienproduktion von Autos selbst stemmen könnten, alternativ könnten sie auf die langjährige Erfahrung etablierter Autobauer zurückgreifen. Offen ist, ob und welche Hersteller sich darauf einlassen würden. Angst vor der Produktionsfertigkeit von Apple und Google habe BMW zwar nicht, sagte Zipse bei einem Branchenkongress der Fachzeitschrift "Automobilproduktion" in München. Aber: "Es empfiehlt sich nie, etwas auf die leichte Schulter zu nehmen." Es sei gut, sich bei technologischen Innovationen Anregungen zu holen, auch wenn er seinen Konzern bei vielen Themen aus eigener Kraft "vorne dabei" sieht. "Wir leben in einer Partnerschafts-Welt. Man muss miteinander reden."Experten weisen auf die Gefahr hin, dass beim Zusammenwachsen von IT und Fahrzeugbau die klassischen Autohersteller zu bloßen Lieferanten von Karosserien und anderer Hardware degradiert werden könnten. Die entscheidende Software, etwa für Robotersteuerung, Fahrerassistenz, Vernetzung oder Unterhaltung käme dann von Technologiefirmen. Die Autobauer wollen indes die Kontrolle über ihre Industrie behalten.

Apple Inc.

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