Reuters

Großbritannien schiebt Zollkontrollen bei EU-Importen weiter auf

14.09.2021
um 13:17 Uhr

London (Reuters) - Großbritannien verschiebt die Einführung von Kontrollen von Waren-Importen wie etwa Lebensmitteln aus der EU auf 2022.

Als Grund nannte Brexit-Minister David Frost am Dienstag, dass Firmen wegen der Folgen der Corona-Krise und der damit zusammenhängenden Materialengpässe unter Druck stünden und mehr Zeit zur Vorbereitung benötigten. Die Regierung hatte ihnen bereits zuvor mehr Zeit eingeräumt und den ursprünglich geplanten Start der Zollkontrollen um sechs Monate auf Oktober verschoben. Damit sollte vor allem Lebensmittelimporteuren geholfen werden. Sie sollten ursprünglich ab April für die Einfuhren Bescheide von Tierärzten und andere Zoll-Dokumente vorlegen. Nun sollen die Regelungen erst ab 2022 schrittweise greifen. Frost sprach von einem "pragmatischen neuen Fahrplan".

Großbritannien ist formell im Januar 2020 aus der Europäischen Union ausgetreten. Eine Übergangsphase, in der sich Großbritannien noch an die Regeln des EU-Binnenmarktes hielt, lief am 31. Dezember aus. Seitdem gelten offiziell wieder Zollkontrollen zwischen dem Vereinten Königreich und der Staatengemeinschaft.