Reuters

Britische Reisebranche kündigt weiteren Stellenabbau an

14.09.2021
um 13:22 Uhr

London (Reuters) - Die britische Reisebranche stellt sich auf eine neue Welle von Stellenstreichungen ein.

Der Lobbyverband ABTA teilte am Dienstag mit, mehr als zwei Drittel seiner Mitglieder planten wegen der strikten Reiseregeln der Regierung in London Entlassungen. Die neuen Buchungen im Sommer 2021 lägen um 83 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Krise. "Die Reiseanforderungen der Regierung haben das Reisegeschäft dieses Sommers erstickt und gefährden Arbeitsplätze, Unternehmen", sagte ABTA-Chef Mark Tanzer. Der Verband vertritt rund 4300 Reisemarken.

Die geschätzten neuen Entlassungen dürften die Gesamtzahl der während der Virus-Pandemie verloren gegangenen Jobs im Geschäft mit Auslandseisen laut ABTA auf fast 100.000 steigen lassen. Die Zahl dürfte sich demnach auf 226.000 erhöhen, wenn man die Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette berücksichtigt.

Bei den Corona-Maßnahmen wird derzeit ein dreistufiges System in Großbritannien angewendet, bei dem alle Stufen teure Tests zum Reisen verlangen, ungeachtet vom Impfstatus. Dies stößt bei der gesamten Reisebranche und bei den Airlines auf heftige Kritik. Großbritanniens größter Flughafen Heathrow fällt nach Einschätzung des Betreibers wegen strenger Reisebestimmungen bereits weit hinter die Konkurrenz zurück. Das Passagieraufkommen sei mit 2,23 Millionen im August noch immer 71 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, hieß es am Montag. Damit rutsche der Flughafen auf den zehnten Platz im europäischen Vergleich - nach dem ersten Platz 2019.