Reuters

Deutsche Maschinenbauer erwarten 2022 geringeres Produktionsplus

16.09.2021
um 08:17 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Zunehmende Material- und Lieferengpässe sowie eine gebremste Wirtschaftsdynamik in vielen Ländern stimmen die deutschen Maschinenbauer für das kommende Jahr skeptisch.

Der Branchenverband VDMA bekräftigte zwar für das laufende Jahr seine Produktionsprognose von zehn Prozent, kündigte aber für 2022 nur noch einen Anstieg von fünf Prozent an. Eine Entspannung bei der Zulieferung von Vorprodukten sei für die kommenden drei Monate nicht zu erwarten, erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers am Donnerstag.

"40 Prozent der befragten Maschinenbaufirmen rechnen sogar mit zunehmenden Problemen, 52 Prozent mit gleichbleibenden Herausforderungen", so der Experte. Zudem sei die Wachstumsdynamik in einigen Ländern bereits deutlich gebremst. Die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus sowie mangelnde Impffortschritte belasteten in vielen Ländern die Entwicklung. Als eine weitere Wachstumsbremse machte Wiechers den Fachkräftemangel aus. "61 Prozent der befragten Betriebe spüren dies merklich oder sogar gravierend."

In den ersten sieben Monaten 2021 verbuchte die Branche mit ihren über eine Million Beschäftigten dank voller Auftragsbücher ein Produktionsplus von 7,1 Prozent. Derweil stiegen die Bestellungen um 30 Prozent, was nach Einschätzung des VDMA in den kommenden Monaten für eine hohe Kapazitätsauslastung sorgen werde. Die Branche, zu der neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Konzerne wie Thyssenkrupp, Siemens oder Gea gehören, gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

DMG Mori AG

WKN 587800 ISIN DE0005878003

GEA Group AG

WKN 660200 ISIN DE0006602006

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001