Reuters

Verdi betont vor Tarifrunde der öffentlichen Banken Kampfbereitschaft

21.09.2021
um 17:57 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi macht vor der zweiten Runde der Tarifgespräche für die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken Druck.

"Wir sind bereit für unsere Forderungen zu kämpfen, bis hin zum Streik", sagte Verdi- Verhandlungsleiter Jan Duscheck am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Ausweitung von Nachtarbeit oder die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen, die die Arbeitgeber forderten, sei mit Verdi nicht zu machen. "Es wird also ordentlich zur Sache gehen", sagte er vor der am Mittwoch in Berlin beginnenden zweiten Gesprächsrunde. Die Arbeitgeber pochen auf "eine zukunftsgerichtete Reform des Tarifvertrags". Das Tarifvertragswerk solle leistungsgerechter, transparenter und moderner werden. Sie peilen zudem einen "Gehaltsabschluss mit Augenmaß" an, betonte der Verband der öffentlichen Banken (VÖB).

Der Deutschen Bankangestellten Verband (DBV) und Verdi wollen in den Gesprächen nicht nur mehr Lohn für die Mitarbeiter rausholen, sie setzen sich auch für tariflich festgelegte Regelungen zum Homeoffice ein. Der VÖB, zu dem unter anderem die Landesbanken, Landesbausparkassen sowie die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka gehören, lehnte indes pauschale Vorgaben für mobiles Arbeiten ab. Verdi setzt sich dafür ein, dass die Beschäftigten einen Anspruch darauf haben sollen, bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Zudem fordert die Gewerkschaft 4,5 Prozent mehr Gehalt. Der DBV fordert eine Erhöhung um 4,8 Prozent sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde auf 38 Stunden.

Vor der dritten Verhandlungsrunde für die 140.000 Angestellten der

Privatbanken in Deutschland betonte Duschek ebenfalls die Streikbereitschaft der Gewerkschaft. "Wenn es bei den Gesprächen am Freitag wie zu befürchten keine Fortschritte gibt, werden wir den Druck erhöhen", sagte Duscheck dem "Handelsblatt". "Erste Warnstreiks sind sehr wahrscheinlich."