Reuters

Prognosen sagen enges Rennen zwischen Union und SPD voraus

26.09.2021
um 18:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Bei der Bundestagswahl zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet und der SPD um Olaf Scholz ab.

CDU/CSU können ersten Prognosen zufolge mit 25 (2017: 32,9) Prozent der Stimmen rechnen, die SPD ebenfalls mit 25 (2017: 20,5) Prozent, wie die ARD am Sonntag mitteilte. Das ZDF sieht dagegen die SPD mit 26 Prozent vor der Union, die demnach auf 24,0 Prozent kommt.

Deutliche Zugewinne verzeichneten die Grünen, die mit Annalena Baerbock erstmals eine eigene Kanzlerkandidatin aufgestellt hatten: Sie kommen der ZDF-Prognose zufolge auf 14,5 (2017: 8,9) Prozent. Die AfD kann mit 10,0 (2017: 12,6) Prozent rechnen, die FDP mit 12,0 (10,7) Prozent. Knapp wieder in den Bundestag einziehen könnte die Linke, die mit 5,0 (9,2) Prozent rechnen kann.

"Die SPD ist wieder da", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil im ZDF. "Die SPD hat den Regierungsauftrag. Wir wollen, dass Olaf Scholz Kanzler wird." CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bringt nach den ersten Prognosen eine Jamaika-Koalition ins Gespräch. "Es gibt die Möglichkeit für eine Zukunftskoalition", sagte er in der ARD. Man könnte mit Grünen und FDP regieren. Die Union habe eine Aufholjagd gezeigt. "Das wird noch ein langer Wahlabend", sagte er.

Sollten sich die Prognosen bestätigen, zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab, da gleich mehrere Koalitionen möglich wären. Denkbar wäre etwa eine Fortsetzung der großen Koalition von Union und SPD, diesmal womöglich unter Führung der Sozialdemokraten mit einem Kanzler Scholz. Rechnerisch machbar wäre auch ein Ampel-Regierung unter Führung der SPD mit den Grünen und der FDP. Auch ein sogenanntes Jamaika-Bündnis unter Führung der Union mit Grünen und FDP mit Laschet als Kanzler ließe sich formen. Womöglich könnte es auch für eine rot-grün-rote Mehrheit reichen.

Aufgerufen zur Abstimmung waren 60,4 Millionen Deutsche. Die Wahlbeteiligung lag ersten Angaben zufolge bei 76,0 Prozent und damit etwas niedriger als 2017 mit 76,2 Prozent.