Reuters

Vonovia will nach Volksentscheid konstruktive Lösung in Berlin

27.09.2021
um 11:17 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Immobilienriese Vonovia fordert nach dem Votum der Berliner für eine Enteignung von Wohnungsbeständen großer Konzerne konstruktivere Lösungen.

"Vonovia steht bereit, um mit einer neuen Landesregierung und den relevanten gesellschaftlichen Akteuren der Stadt die Herausforderungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt kraftvoll anzugehen", erklärte Vonovia-Chef Rolf Buch am Montag. Enteignungen lösten die Probleme auf dem Berliner Wohnungsmarkt nicht. Es seien konstruktivere Lösungen angezeigt, um die Sorgen "vieler Berlinerinnen und Berliner aufgreifen, sich ihre Wohnung in Zukunft nicht mehr leisten zu können", sagte der Vonovia-Chef, dessen Konzern vor der Übernahme des Berliner Konkurrenten Deutsche Wohnen steht.

Vor allem dieses Unternehmen steht in Berlin wegen Sanierungen und hoher Mieten in der Kritik. Die Konzerne versuchen dagegen, Bedenken zu entkräften. Vonovia und Deutsche Wohnen hatten im Zuge ihrer Fusionspläne bereits 14.750 Wohnungen an kommunale Wohnungsunternehmen verkauft. Im nächsten Schritt wollen sie ihre Mieten in Berlin freiwillig für die nächsten fünf Jahre begrenzen. Darüber hinaus sind sie bereit, rund 13.000 neue Wohnungen in Berlin zu bauen. Buch sprach sich für ein "neues Bündnis für das Wohnen" aus.

Die von der Gruppe "Deutsche Wohnen & Co enteignen" angeschobene Initiative in Berlin fordert die Enteignung von Wohnungskonzernen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin. Dabei sollen mehr als 240.000 Wohnungen gemäß der Vorlage der Initiative in den Besitz einer Anstalt des öffentlichen Rechts überführt werden. Das Referendum ist aber rechtlich nicht bindend. Die SPD-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhaus-Wahl in Berlin, Franziska Giffey, sprach sich am Morgen gegen eine Vergesellschaftung aus.

Deutsche Wohnen SE

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