Hamburg (Reuters) - Der Chipmangel lässt den Neuwagenabsatz in Deutschland immer tiefer sinken.
Im Oktober seien die Pkw-Zulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 35 Prozent auf nur noch rund 179.000 Fahrzeuge gefallen, sagte eine Person mit Kenntnis der Zahlen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Grund seien Produktionsengpässe wegen fehlender Bauteile. "Die Nachfrage ist da", sagte der Insider. Sie könne aber kaum bedient werden. Bereits in den zurückliegenden Monaten waren die Neuregistrierungen um zweistellige Prozentsätze geschrumpft, allerdings nicht so rasant wie im Oktober. In den Monaten Juli, August und September kam jeweils etwa ein Viertel weniger Neuwagen auf die Straßen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres.
Seit Jahresbeginn seien rund 2,2 Millionen Fahrzeuge zugelassen worden, fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, sagte der Insider weiter. Die Autobauer mussten in den zurückliegenden Monaten immer wieder die Produktionsbänder anhalten und Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken, weil Halbleiter fehlten. Sie bauen die knappen Teile vor allem in größere Fahrzeuge ein, an denen sie gut verdienen. Die Kunden müssen allerdings oft sehr lange auf einen Neuwagen warten. Viele weichen deshalb auf junge Gebrauchtwagen aus.
Die offizielle Zulassungsstatistik für Oktober will das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt am frühen Nachmittag veröffentlichen.