Reuters

Twitter-Nutzer stimmen für Musk-Plan zum Verkauf von 10 vH seiner Tesla-Aktien

08.11.2021
um 07:47 Uhr

Bangalore/San Francisco (Reuters) - Bei einer von Elon Musk angestoßenen Abstimmung auf Twitter hat eine Mehrheit der Teilnehmer für einen Verkauf eines Milliarden-schweren Aktienpakets des Tesla-Chefs gestimmt.

Nach Ablauf der 24-stündigen Frist am Sonntag hatten 57,9 Prozent der gut 3,5 Millionen Teilnehmer mit "Ja" votiert https://twitter.com/elonmusk/status/1457064697782489088. "Ich war bereit, beide Ergebnisse zu akzeptieren", schrieb Musk anschließend auf Twitter https://twitter.com/elonmusk/status/1457429209891155973. Er hatte am Vortag gefragt, ob er zehn Prozent seiner Aktien an dem E-Autobauer verkaufen solle. Der reichste Mensch der Welt hält 23 Prozent am Tesla. Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge würde er bei einem Verkauf von einem Zehntel etwa 21 Milliarden Dollar einnehmen.

Der Portfolio-Manager Gary Black von The Future Fund erklärte, Musks etwaiger Aktienverkauf dürfte zu "einem mäßigen Verkaufsdruck für ein bis zwei Tage" führen. Allerdings würde es eine solide Nachfrage von institutionellen Anlegern nach den dann billigeren Papieren geben. Analysten zufolge muss Musk möglicherweise ohnehin eine größere Zahl von Aktien verkaufen, um im kommenden Jahr Steuern auf fällige Optionen begleichen zu können. Einer Pflichtmitteilung zufolge läuft am 13. August die Möglichkeit für Musk aus, knapp 22,9 Millionen Tesla-Aktien zu je 6,24 Dollar zu kaufen. Basierend auf dem Tesla-Schlusskurs vom Freitag von 1222,09 Dollar könnte Musk dabei grob 28 Milliarden Dollar einstreichen.

"DANN SIND SIE HINTER DIR HER"

Musk hatte das Votum in Zusammenhang mit der Diskussion in den USA über die Besteuerung von Milliardären gebracht. "In letzter Zeit wird viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen", schrieb er am Samstag. Da er weder Bargehalt noch Boni erhalte, sei der Verkauf von Aktien der einzige Weg für ihn, steuerpflichtig zu werden. Kursgewinne von Aktien werden in den USA dann besteuert, wenn die Papiere verkauft werden und damit ein Gewinn realisiert wird. Dies gilt als ein Grund, warum US-Konzerne gerne ihre eigenen Aktien zurückkaufen - und damit den Kurs stützen - statt das Geld als Dividenden auszuzahlen. Kritiker bemängeln, dass reiche Bürger damit ein Vermögen aufbauen können, ohne dabei Steuern zahlen zu müssen.

Im Zuge von geplanten Steuerreformen von Präsident Joe Biden ist nun im Gespräch, die Besteuerung der größten Vermögen zu ändern. Diskutiert wird konkret im Kongress eine sogenannte "Milliardärssteuer" von 23,8 Prozent auf Gewinne bei Wertpapieren, egal, ob sie durch einen Verkauf realisiert wurden oder nicht. Betroffen wären etwa 700 US-Steuerzahler, die ein Vermögen von mehr als eine Milliarde Dollar besitzen oder drei Jahre in Folge 100 Millionen Dollar als Jahreseinkommen aufweisen. Das so eingenommene Geld soll dabei helfen, Bidens geplanten Sozial- und Klimareformen zu finanzieren. Musk hat die Überlegungen kritisiert: "Irgendwann geht ihnen das Geld anderer Leute aus", schrieb er Ende Oktober auf Twitter https://twitter.com/elonmusk/status/1452792781726961668. "Und dann sind sie hinter dir her."

Tesla Inc.

WKN A1CX3T ISIN US88160R1014