Reuters

Atomgespräche in Wien - Iran bekräftigt Haltung

29.11.2021
um 16:37 Uhr

Wien (Reuters) - Der Iran hat zum Auftakt neuer Atomgespräche mit dem Westen in Wien seine Forderung erneuert, dass die USA zur Wiederbelebung des 2015 getroffenen Abkommens ihre Sanktionen aufheben müssen.

Das jetzt bestehende Fenster einer Möglichkeit zur Annäherung werde nicht für immer geöffnet bleiben, erklärte Außenminister Hossein Amirabdollahian am Montag. "Die Vereinigten Staaten haben immer noch nicht richtig verstanden, dass es keinen Weg zurück zu der Vereinbarung gibt, ohne ein nachweisbares und effektives Aufheben aller Sanktionen."

Die neue iranische Verhandlungsdelegation fordert, dass alle seit 2017 von den USA und der EU verhängten Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. US- und EU-Diplomaten haben diese Forderungen als unrealistisch bezeichnet. Am Sonntag hatte die iranische Delegation in Wien Vorgespräche mit Russland und China geführt. Am Montag wurden die Beratungen zur Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens von 2015 nach fünfmonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Ein Durchbruch wurde kaum erwartet. Diplomaten zufolge wird die Zeit knapp, um das Abkommen wiederzubeleben, das den offiziellen Titel Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) trägt und dem Iran den Weg zur Atombombe erschweren soll.

Die USA hatten das Abkommen 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aufgekündigt und wieder Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängt. Die anderen Unterzeichnerstaaten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China und Russland hielten dagegen an der Vereinbarung fest. 2019 hatte der Iran - wie nach dem Ausstieg der USA angekündigt - damit begonnen, gegen seine Auflagen zu verstoßen und die Uran-Anreicherung hochzufahren. Trumps Nachfolger Joe Biden hat sich bereit zur Rückkehr zu dem unter Barack Obama geschlossenen Abkommen gezeigt.