Reuters

VW-Chef Diess sieht Fortschritte bei der Investitionsplanung

30.11.2021
um 14:52 Uhr

Hamburg (Reuters) - In den seit Wochen laufenden Verhandlungen zwischen Management und Betriebsrat von Volkswagen über die Auslastung der Werke und die Investitionen der kommenden Jahre zeichnet sich eine Einigung ab.

Bei der Vorbereitung der für Anfang Dezember angesetzten Planungsrunde des Aufsichtsrats sei man "sehr, sehr gut vorangekommen", sagte Konzernchef Herbert Diess bei einer aktuellen Managerveranstaltung, zu der der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag Zitate vorlagen. Fortschritte sieht Diess demnach auch bei einem zentralen Streitpunkt mit der Arbeitnehmervertretung: dem Bau eines E-Autos auf Basis der MEB-Plattform im Stammwerk Wolfsburg schon vor dem für 2026 angepeilten Start des Projekts "Trinity".

"Es könnte durchaus sinnvoll sein, dieses Modell zu produzieren", sagte Diess den Auszügen seines Redemanuskripts zufolge. Dazu gebe es aktuell Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat und Markenchef Ralf Brandstätter. Eine solche Lösung würde es Volkswagen ermöglichen, mehr E-Autos auf Basis der aktuellen Elektro-Plattform zu bauen. Der Betriebsrat fordert, dass das niedrig ausgelastete Stammwerk in Wolfsburg bei der Umstellung auf die Elektromobilität nicht abgehängt wird.

Diess zählte in seiner Rede weitere Bereiche auf, in denen man vorangekommen sei, darunter die Software-Tochter Cariad, für die weitere Investitionen freigegeben worden seien. Die Versorgung mit Halbleitern entspanne sich unterdessen, sagte der Konzernchef: "Wir haben das Schlimmste hinter uns. Wir sehen eine leichte Steigerung des Produktionsvolumens." Auch die Aussichten für das kommende Jahr würden etwas besser. "Alles in allem sieht man also, dass meine Stimmung sehr gut ist, denn wir haben in den letzten Wochen viele Fortschritte gemacht", fügte Diess hinzu.

Trotz der Einigkeit bei vielen Sachfragen gibt es Insidern zufolge noch keine Entscheidung über die Zukunft von Diess als Konzernchef. Der Vermittlungsausschuss habe zuletzt am Wochenende getagt, sagten zwei mit den Abläufen vertraute Personen zu Reuters. Eine Entscheidung werde noch in dieser Woche erwartet, sagten beide Insider. Weder der Konzern noch der Betriebsrat wollten sich dazu äußern.

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039