Reuters

Banken müssen Derivate-Deals über Clearinghäuser abwickeln

02.12.2015
um 16:36 Uhr

London/Frankfurt (Reuters) - Viele Banken müssen Derivategeschäfte untereinander ab nächstem Jahr über sogenannte Clearinghäuser abwickeln.

Die Clearing-Pflicht für Zinsderivate in Euro, Dollar, Yen und Pfund werde am 21. Juni 2016 in Kraft treten, teilte der europäische Finanzmarktregulierer ESMA am Mittwoch mit. Für die Deutsche Börse, die das Abwicklungshaus EurexOTC Clear betreibt, sind das gute Nachrichten: Sie kann ab Sommer 2016 auf mehr Geschäfte hoffen. Größte Konkurrenten in Europa sind die Londoner LCH.Clearnet und ICE Clear Europe.

Abwicklungshäuser stellen sich bei Geschäften zwischen Käufer und Verkäufer und springen ein, falls einer der Handelspartner ausfällt. Um die Transparenz und Sicherheit im weltweit über 550 Billionen Dollar schweren Derivatemarkt zu erhöhen, wollen Aufseher rund um den Globus, dass künftig mehr Geschäfte über solche Abwicklungshäuser laufen. Sie ziehen damit Konsequenzen aus der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2008. Damals brach an den Finanzmärkten auch deshalb Panik aus, weil niemand wusste, mit welchen Instituten Lehman Brothers Derivate-Geschäfte am Laufen hatte.

In Amerika gilt die Clearing-Pflicht für außerbörslich gehandelte Derivate schon seit einigen Jahren, in Europa wurde ihre Einführung dagegen mehrfach verschoben. Laut ESMA soll die Auflage auf dieser Seite des Atlantiks schrittweise auch für Kreditausfallversicherungen (CDS) und Zinsderivate auf weitere Währungen eingeführt werden.

Deutsche Bank Aktiengesellschaft

WKN 514000 ISIN DE0005140008

DEUTSCHE BOERSE NA O.N.

WKN 581005 ISIN DE0005810055

Intercontinental Exchange

WKN A1W5H0 ISIN US45866F1049

LONDON STOCK EXCHANGE

WKN A0JEJF ISIN GB00B0SWJX34