Reuters

Amazon in Italien zu Milliarden-Geldstrafe verdonnert

09.12.2021
um 11:17 Uhr

Mailand (Reuters) - Amazon ist in Italien wegen Missbrauchs seiner Marktmacht zu einer milliardenschweren Geldstrafe verdonnert worden. Die Kartellwächter verhängten am Mittwoch ein Bußgeld von 1,13 Milliarden Euro. Der US-Konzern habe konkurrierenden Anbietern von Online-Logistikdiensten geschadet und seinen eigenen Dienst – Fulfillment by Amazon (FBA) - begünstigt, begründete die Kartellbehörde die Strafe. Amazon werde Änderungen vornehmen müssen, die überwacht würden. Der US-Onlineversandhändler kündigte derweil an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Amazon erklärte, FBA sei "ein komplett optionaler Service" und die Mehrheit der Drittanbieter bei Amazon verwende ihn nicht. "Wenn sich Verkäufer für den Versand durch Amazon entscheiden, tun sie dies, weil er effizient, bequem und preislich wettbewerbsfähig ist", hieß es. Die verhängte Geldbuße und verordneten Maßnahmen seien daher ungerechtfertigt und unverhältnismäßig.

Die EU-Länder wollen die Spielregeln für US-Technologieriesen verschärfen. Neben Amazon sind auch Google, Facebook, Apple und Microsoft ins Visier europäischer Behörden geraten.

(Reporterinnen: Elvira Pollina und Maria Pia Quaglia, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte) oder 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur)

Amazon.com Inc.

WKN 906866 ISIN US0231351067

Apple Inc.

WKN 865985 ISIN US0378331005

Meta Platforms Inc.

WKN A1JWVX ISIN US30303M1027

Microsoft Corp.

WKN 870747 ISIN US5949181045