Reuters

Wiener OMV baut Recyclinganlage für Kunststoffe

20.12.2021
um 11:42 Uhr

Wien (Reuters) - Der Wiener Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV baut sein Geschäft mit dem Recycling von Kunststoffen aus.

Dafür werde in einem ersten Schritt eine chemische Demonstrationsanlage mit einer Kapazität von 16.000 Tonnen pro Jahr errichtet, teilte das Unternehmen am Montag mit. Die Anlage soll vollständig in den petrochemischen Standort Raffinerie Schwechat bei Wien integriert werden und 2023 ihre Produktion aufnehmen. Bis 2026 sei ein Kapazitätsausbau auf 200.000 Tonnen pro Jahr geplant, hieß es. Für die Errichtung der Anlage, die rund 50 neue Arbeitsplätze schaffe, sei ein Grüner Kredit aufgenommen worden, der die Anforderungen für grüne Finanzierungen erfülle. Angaben zu den Investitionskosten machte die OMV nicht.

"Mit der Entscheidung zum Bau einer Demonstrationsanlage gehen wir nun den nächsten Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und Reduktion unserer CO2-Emissionen", sagte Vorstandschef Alfred Stern. Die OMV hat das sogenannte ReOil-Verfahren entwickelt, um aus Kunststoffabfällen synthetisches Rohöl zu gewinnen, aus dem dann wieder hochwertige Kunststoffe hergestellt werden können. Seit 2018 sei dafür eine Pilotanlage in Betrieb. Diese könne pro Stunde 100 Kilogramm Altkunststoffe in 100 Liter synthetischen Rohstoff verarbeiten.

Die OMV strebt eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit ihrer Petrochemie-Tochter Borealis eine führende Rolle in der Kreislaufwirtschaft von Kunstoffen an. Derzeit arbeitet der teilstaatliche Konzern an einer neuen Strategie, die einen schrittweisen Rückzug aus dem traditionellen Öl- und Gasgeschäft vorsehen dürfte.

OMV AG

WKN 874341 ISIN AT0000743059