Reuters

Wacker Chemie trotzt Rohstoffpreisen - Erwartungen übertroffen

26.01.2022
um 08:12 Uhr

München (Reuters) - Der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie ist trotz gestiegener Rohstoff- und Energiepreise auf Rekordkurs.

Der Umsatz sei im vergangenen Jahr vor allem dank des boomenden Geschäfts mit Polysilizium für die Solar- und Chip-Industrie um fast ein Drittel auf 6,2 Milliarden Euro geschnellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das operative Ergebnis (Ebitda) verbesserte sich auf 1,50 (2020: 0,67) Milliarden Euro, das sei ebenfalls ein Rekordwert. Der Nettogewinn hat sich auf 780 (202) Millionen Euro sogar fast vervierfacht. Dabei belasteten hohe Preise für Rohmaterialien und Strom für die energieintensive Produktion das Ebitda mit einer halben Milliarde Euro, stärker als noch im Herbst gedacht.

"In den meisten unserer Abnehmerbranchen war die Nachfrage das gesamte Jahr hindurch anhaltend hoch", sagte Vorstandschef Christian Hartel. "Gleichzeitig haben wir für unsere Produkte deutlich bessere Preise als 2020 erzielt. Das hat auch dazu beigetragen, dass wir die zum Teil stark gestiegenen Rohstoffpreise kompensieren konnten." Die Nachfrage sei auch im neuen Jahr ungebrochen.

Die vorläufigen Geschäftszahlen für 2021 lagen noch über den im Herbst angehobenen eigenen Erwartungen: Im September hatte Wacker einen Umsatz von sechs Milliarden und ein Ebitda von 1,2 bis 1,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Das trieb die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie vorbörslich um drei Prozent nach oben.

Besonders gut lief es 2021 im Geschäft mit Polysilizium, das für Photovoltaik-Anlagen ebenso gebraucht wird wie zur Produktion von Halbleitern. Die Digitalisierung in der Corona-Pandemie hat die Chip-Nachfrage nach oben schnellan lassen. In der Sparte Polysilicon verdoppelte sich der Umsatz fast auf 1,53 (0,79) Milliarden Euro. Mit 655 (fünf) Millionen Euro steuerte sie fast die Hälfte zum operativen Konzernergebnis bei.

Wacker Chemie AG

WKN WCH888 ISIN DE000WCH8881