Reuters

Französische Großbank SocGen zieht sich mit Verkauf aus Russland zurück

11.04.2022
um 10:27 Uhr

Paris (Reuters) - Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) verkauft ihre russische Tochter Rosbank und deren Versicherungstöchter an den russischen Milliardär Wladimir Potanin.

Mit der Vereinbarung ziehe sich Societe Generale (SocGen) geordnet aus Russland zurück und gewährleiste gleichzeitig Kontinuität für ihre Mitarbeiter und Kunden, teilte das französische Institut am Montag mit. Potanin, größter Anteilseigner des Nickelkonzerns Norilsk Nickel, erwirbt die Rosbank über seine Holding Interros Capital.

Für die Franzosen ist der Rückzug ein Verlustgeschäft: SocGen muss rund zwei Milliarden Euro abschreiben, die harte Kernkapitalquote sinkt um rund 0,2 Prozentpunkte. Anleger zeigten sich jedoch über das Ende der Unsicherheit erfreut, die SocGen-Aktie legte in Paris um mehr als sechs Prozent zu. Allerdings muss der Deal noch von den Behörden genehmigt werden. Während Kanada Sanktionen gegen Potanin verhängt hat, steht der Milliardär auf keiner EU-Sanktionsliste.

SocGen war 2006 bei der Rosbank eingestiegen und hatte seine Russland-Aktivitäten 2010 mit dem Institut fusioniert. Zahlreiche westliche Firmen haben sich nach der russischen Invasion der Ukraine und den daraufhin verhängten Sanktionen aus Russland zurückgezogen oder haben dies angekündigt.

Societe Generale S.A.

WKN 873403 ISIN FR0000130809